...das erste Weihnachten
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ohne einen Angehörigen...
Weihnachten steht im christlichen Glauben für die Geburt.
Das Fest, mit dem Jesu Geburtstag gefeiert wird, gehört zu den höchsten Feiertagen.
Der Tod sollte während der Festtage ganz weit weg sein, aber manchmal schlägt das Schicksal unerwartet zu.
Dann rückt das erste Weihnachtsfest ohne den verstorbenen Angehörigen näher.
Das erste Fest ohne den lieben Ehepartner, Eltern oder Großeltern, oder vielleicht sogar ohne das eigene Kind.
Ein Trauerfall stellt für die Angehörigen immer eine hohe emotionale Belastung dar.
Diese kann durch die Situation an den Feiertagen noch verstärkt werden. Es ist wichtig, in dieser Lage nicht zu versuchen, das gewohnte Idyll des heimischen Weihnachtsfestes aufrechtzuerhalten.
Man sollte keine Scheinwelt aufbauen und die Trauer unterdrücken.
Der Schmerz über den Verlust lässt sich nicht übertünchen, sondern sollte mit aktiver Trauerarbeit bewältigt werden. Wer sich von der Trauer gar zu überwältigt fühlt, sollte sich an einen professionellen Trauerbegleiter wenden.
Manchmal hilft ein kurzes Telefongespräch, um die Last zu verringern, manchmal stellt sich heraus, dass eine einfühlsame Begleitung über einen längeren Zeitraum sinnvoll sein kann.
Rat und hilfreiche Kontakte findet man zum Beispiel beim Bundesverband Trauerbegleitung e.V.
Aber auch die Familie, die Freunde und Bekannten können in der schwierigen Situation helfen.
Im Gespräch mit dem Trauernden lässt sich gewöhnlich rasch heraushören, wonach ihm oder ihr der Sinn steht.
Vielleicht möchte er gerade jetzt Weihnachten nicht alleine feiern, sondern im Kreise der Familie.
Dann sollte man diese Einladung durchaus annehmen. Vielleicht kann es auch helfen dem Hinterbliebenen behutsam vorzuschlagen die Feiertage gemeinsam mit lieben Menschen zu verbringen.
Oft ist es dieser kleine Impuls, der dem Trauernden einen Trittstein anbietet um von einem emotionalen Tiefpunkt wegzukommen.
Es kann aber auch sein, das der Hinterbliebene oder die Hinterbliebene tatsächlich lieber alleine sein möchte.
Wenn das der Fall ist, sollte man diesen Wunsch respektieren. Die Zusicherung, jederzeit für ihn oder sie dazusein, ist eine hilfreiche Stütze.
Auch für ganz spontane, kurzfristige Wünsche sollte das soziale Umfeld offen sein. Wenn der Trauernde tage-oder wochenlang insistiert an Weihnachten alleine sein zu wollen, kann es trotzdem passieren, dass er sich an Heiligabend nachmittags mit dem Wunsch meldet, beim Abendessen gerne die Familie oder Freunde um sich zu haben.
Die Trauer ist ein unmittelbares Gefühl, ähnlich einem Reflex.
Wenn man die Nachricht bekommt, dass ein nahe stehender Mensch verstorben ist, passieren psychisch einige Dinge und es treten bestimmte Reaktionen wie Wut, Verzweiflung oder Depression auf.
Die Reaktion auf den Verlust kann laut und expressiv sein, oder ganz still im Inneren ablaufen.
Diese Trauerphasen lassen sich ganz grob kategorisieren, sind aber bei jedem Menschen anders.
Vielleicht alleine, vielleicht im Kreis der Familie.
Vielleicht möchte man an dem nun leeren Platz am Tisch ein Foto des oder der Verstorbenen aufstellen oder eine Kerze anzünden.
Auch ein Besuch auf dem Friedhof ist denkbar.
Die Grabstelle stellt einen Bezugspunkt zum Verstorbenen dar, sie ist ein Ort der Trauer, aber auch ein Ort des Nachdenkens und schöner Erinnerungen.
Die Winterzeit mit ihren kurzen, oft drüben Tagen und wenig Sonne kann die Traurigkeit zwar durchaus verstärken,
aber Weihnachten ist das Geburtsfest, es steht auch gerade in der dunklen Jahreszeit für Neuanfang ,für Leben und für Hoffnung.
Von Herzen wünschen wir eine besinnliche Adventszeit